Ende der Siebziger, anfang der Achtziger, als die ersten Computer für Otto Normalbürger erschwinglich wurden, kam mit den Rechnern auch die erste Softwarekrise. Software gab es nur für technische, wissenschaftliche und kaufmännische Anwendungen. Programmiert wurde sowas in Cobol, Fortran oder Algol [Geschichte der Programmiersprachen]. Programme und Informationen über BASIC, das auf den neuen Rechnern lief, gab es für Laien nur wenige. Computerzeitschriften mit Programmlistings gab es schon gar nicht und Lehrbücher waren selten wie Gold.

Das änderte sich erst langsam und so bin ich damals in verschiedenen Bibliotheken (da gab es aber sowas "modernes" nicht) und Buchhandlungen herumgeirrt, um mehr über BASIC und Computer zu erfahren. Ich seh mich noch in der wissenschaftlichen Abteilung bei "Schmorl & von Seefeld" auf dem Boden sitzen, ein Buch über BASIC Programmierung in der Hand (und kein Geld es zu bezahlen). Diese Buch enthielt die Beschreibung eines Programms, dass schon damals einige Jahre alt war und auch schon auf Großrechnern lief: Wumpus. Möglicherweise war ich auf "The Best of Creative Computing" gestoßen. So genau kann ich mich mehr nicht mehr erinnern, zumindest ist das wohl das Buch in dem Wumpus zuerst veröffentlicht wurde [Historie].

Die Beschreibung der wesentlichen Grundzüge des Spiels: Art des Labyrinths, Art der Gefahren etc. muss mich sehr fasziniert haben, denn obwohl ich mir sonst nichts merken kann, hatte ich in diesem Fall das Konzept so verinnerlicht, dass ich es Jahre später (1983) zuhause auf meinem CBM 4008 in ein BASIC-Programm umsetzen konnte [Eine Luxus-Version für den C128 entstand 1996]. Danach habe ich vom Wumpus zwanzig Jahre lang nie wieder was gehört oder gelesen.

Heute in Zeiten des Internets ist das natürlich anders. Wie mich, so hat auch viele andere damals wie heute der Wumpus fasziniert. So ist es kein Wunder, dass sich inzwischen tausende von WEB-Seiten mit ihm Beschäftigen. 

Spielanleitung

Der WUMPUS ist ein furchtbares Ungeheuer mit Saugfüßen, dass in einem mysteriösen Labyrinth aus 20 mit Tunneln verbundenen Höhlen lebt.

Sie müssen den Wumpus jagen. Dazu haben Sie drei "magische" Pfeile (die auch um Ecken fliegen). Sie geben beim Schießen die Nummer der Zielhöhle an. Die Pfeile suchen sich immer den "kürzesten" Weg von Höhle zu Höhle (jeweils kleinste Differenz zur Nummer der Zielhöhle).

Auf der Suche nach dem Wumpus wandert man von einer Höhle zu nächsten. Neben dem Wumpus lauern noch andere Gefahren auf den Jäger: tiefe Fallgruben und riesige Fledermäuse.

Vor jeder Gefahr wird gewarnt, wenn man noch eine Höhle entfernt ist. Den Wumpus kann man riechen, das Schlagern der Flügel der Fledermäuse hören und die tiefen Gruben lassen ein kühles Lüftchen wehen. Aber all das steht auch in der im Spiel integrierten Anleitung.

• GIFs der Seiten 247 bis 250 sind erhältlich bei atariarchives.org
• Bei Gelegenheit werde ich die Seiten hier auch als PDF-Datei zur Verfügung stellen
• Das im Buch abgebildete BASIC-Programm (HP-Basic) gibt es auch als Version für Microsoft-Basic

Originally written by Gregory Yob in BASIC, and noticed on mainframes at least by 1972, it now appears in countless variations, all over the Internet. Building on several "grid" based games of the "Battleship" variety, Yob injected adversarial humor into the into the computer's comments, prefiguring the "voice" of the Infocom narrator.

Hunt the Wumpus
Author: Gregory Yob
Porter: Magnus Olsson
Publisher: David Ahl
Genre: Fantasy, IF (Interactive Fiction)
Released: 1972

Review: A faithful rendering of the earliest known IF game--even earlier than Colossal Cave--ported to Inform; it became famous when Ahl included it in his book of Basic programs. Essentially, you're wandering through a network of numbered caves, looking for the Wumpus; when it's nearby, you'll smell it, and you can try to kill it by shooting into one of the caves that's near you. If you wander into the same cave as the Wumpus, you die. Other hazards include bats--which pick you up and dump you somewhere else--and pits, which kill you. The interface is rather primitive--you can shoot, move, or quit at any given time--but what did you expect in 1972? The main innovation in this port is that you can choose the design of the cave--Moebius strip, dodecahedron, etc. Not much of a game, but good for a nostalgia trip. The port was inspired by Andrew Plotkin's Hunter, in Darkness, an altogether novel take on the original.
 

Die Storry mag leicht variieren (die CBM Verson ist sehr nahe an das Original angelegt), aber ...

• Wumpus gibt es auch für den Mac: http://codenautics.com/wumpus/,
• als interaktive Web-Seite: http://www.aurdev.com/funzone/wumpus.html,
• die Scientific Computing and Visualization Group bietet eine Mehrspieler-Version: http://scv.bu.edu/cgi-bin/wcl,
  
• als CGI gesteuerte Web-Version: http://www.sct.gu.edu.au/~anthony/dungeon/wumpus/, Play it at ifiction.org,
• als Java-Applikation: http://www.taylor.org/~patrick/wumpus/, 
• auch in deutsch: http://www.deckers-online.de/schule/wumpus/Wumpus.htm
• und noch eine Java-Variante:  http://www.inthe70s.com/games/wumpus/index.shtml,
• für die DOS-Box in Win32-Systemen: http://www.geocities.com/SiliconValley/Pines/3991/wumpus.html,
• für den Atari Portfolio: http://www.atari-portfolio.co.uk/library/games/wumpus.zip

Hintergrundinfos zum Wumpus findet man (z.B.) hier:

• http://jerz.setonhill.edu/if/canon/Hunt_the_Wumpus.htm
• http://www.wurb.com/if/game/442 (mit BASIC Quellcode [auch hier erhältlich])